GSC in dieser Form nicht reif für die Liga
Von Frank Saigge
Seit Freitabend braucht man endgültig keine prophetischen Gaben mehr. In dieser Besetzung und in dieser Form wird der Goslarer SC 08 die Regionalliga nicht halten können. Gegen den ZFC Meuselwitz kam die Mannschaft über einige gute Ansätze nicht hinaus und verlor mit 0:2 (0:1). Zwei Einzelleistungen der Gäste reichten, um die achte Saisonniederlage perfekt zu machen.
Wieder war es ein frühes Tor, das der Partie die vorgezeichnete Richtung gab. In der 17. Minute wurde Mittelfeldspieler Carsten Weis nicht angegriffen, konnte ungehindert abziehen, und sein 20-Meter-Flachschuss landete im Eck, nicht zu halten für Keeper Nico Lauenstein.
Dieses Tor fiel doch recht überraschend, da die Goslarer bis dahin zwar nicht zu den ganz großen Chancen gekommen waren, das Kommando auf dem Feld aber übernommen und einige gefährliche Situation zu verzeichnen hatten. Das war der Fall, obwohl Trainer Goran Barjaktarevic Vorsicht walten ließ und mit Benjamin Halstenberg, der gegen den baumlangen Martin Bocek fast eine Art Manndecker spielte, einen zusätzlichen Defensivspieler gebracht hatte.
Auch in der Folge blieb der GSC tonangebend, vor allem durch den zunächst fleißig rochierenden Boris Fischer, aber es fehlte gegen die keineswegs immer sattelfest wirkende Meuselwitzer Abwehr der entscheidende Kick im Abschluss. Marc Bormann und Luc Ndjock verzogen knapp (18./27.), ZFC-Keeper Oliver Dix rettete gegen Fischer (30.).
In der zweiten Hälfte, als Andreas Binder neu im Angriff kam und Fischer den Platz hinter den Spitzen einnahm, allerdings keine Akzente setzen konnte, dauerte es, ehe der GSC wieder ins Rollen kam. Doch ausgerechnet in einer Phase, als die Gastgeber die Brechstange auspackten wieder die Dominanz zu gewinnen schienen und durch Hannes Wilking nach sehr guter Vorarbeit des enorm fleißigen Bormann eine dicke Chance zum Ausgleich hatten (68.), schlugen die sehr effektiven Gäste eiskalt zurück.
Gegen die ausgedünnte Goslarer Abwehr legte Bocek mit der Hacke ab, René Weinert vernaschte Christopher Kolm und vollendete mit präzisem Flachschuss – eine erstklassige Einzelleistung, zu der kein Goslarer fähig war. Der eingewechselte Grzegorz Podolczak scheiterte einmal am glänzend reagierenden Dix (76.), Binder verzog in Torjägermanier ganz knapp wie auch Halstenberg per Kopf nach einem Eckball (82./89.) – nicht einmal ein Erfolgserlebnis war dem GSC vergönnt.